Bezirksverband Warburg

Weihnachten 2020

„Vieles lernt man erst zu schätzen,
wenn man es nicht mehr hat.“

Verfasser unbekannt

Liebe Schützenbrüder und Schützenschwestern,
liebe Schützenjugend,

ein Jahr für die Geschichtsbücher neigt sich dem Ende zu. Auf was mussten wir in diesem Pandemie-Jahr nicht alles verzichten? Ab Mitte März stand plötzlich das Schützenleben still: Schützenfeste, Schieß- und Fahnenschwenkerwettbewerbe, Freizeiten, Seminare, Jungschützentage, der Ball der Könige und die meisten Versammlungen sind dem Gesundheitsschutz zum Opfer gefallen.

Auch wenn im Sommer einige Bruderschaften Veranstaltungen im kleinen Rahmen, wie z.B. ein „Schützenfest-Drive-In“, Ehrungen und Gedenkveranstaltungen organisiert haben, so ist das Schützenleben doch weitgehend zum Erliegen gekommen.

Wir alle konnten im Frühjahr und können nun rund um Weihnachten wieder feststellen, was uns fehlt, wenn plötzlich nur noch eingeschränkte Kontakte möglich sind und selbstverständliche Grundrechte hart eingeschränkt werden. Gerade wir Schützen stehen doch für Geselligkeit, Brüderlichkeit und Gemeinschaftsleben.

Doch wird dieser Lockdown unser Schützenwesen auf Dauer negativ beeinflussen?

Die Studie „Tradition im Wandel“ der Uni Paderborn hat in einer Sonderumfrage zur aktuellen Lage festgestellt, dass die Bedeutung der Vereine eher gestiegen ist. Trotzdem werden negative Auswirkungen befürchtet, wenn es zu einer längeren Unterbrechung aller Aktivitäten kommen sollte. Ja, kann eine Pandemie vielleicht sogar den Bestand unserer Bruderschaften gefährden?

Auch wenn wir in der jüngeren Geschichte nichts dergleichen durchleben mussten, so wissen wir, dass sich unsere Schützenbruderschaften über Jahrhunderte die Tradition bewahrt haben, auch wenn Kriegs- und Krisenjahre dazu gehörten. Wir können – nicht nur, weil die Impfungen in greifbarer Nähe erscheinen – voller Zuversicht in die Zukunft schauen. Mut und Zuversicht sind und waren doch immer die Stärken des Schützenwesens, auch wenn wir um die Herausforderungen des Ehrenamtes wissen.

Zu Weihnachten lenken wir unseren Blick auf das Geschehen in der Krippe.

Jesus, ein Kind wird unter widrigsten Umständen geboren, nachdem die Eltern keinen Platz in der Herberge gefunden haben. Unser Erlöser ist in unsere unvollkommene Welt gekommen und hat Schwierigkeiten und Nöte kennengelernt.

Das macht uns Mut. Damit können wir unsere Verzagtheit und Zukunftsangst überwinden.

Lasst uns deshalb zuversichtlich auf das Jahr 2021 schauen und diese Zuversicht auch an die ganze Schützenfamilie weitergeben. Wenn es nicht im Rahmen von persönlichen Treffen möglich ist, so stehen uns doch im digitalen Zeitalter viele verschiedenen Möglichkeiten zur Verfügung. Es müssen nicht unbedingt die Web-Konferenzen sein, machen wir es uns leicht und greifen zum Telefonhörer. Nehmen wir uns Zeit für Telefonate, Zeit zum Zuhören, Zeit zum Austausch. Das ist unter diesen Umständen die wohl wichtigste Ressource. Diese gemeinsame Zeit bringt vielen Schützen – gerade auch den Vereinsamten und Kranken – Freude und neue Hoffnung.

So wünsche ich Euch viel Freude bei den Telefonaten und virtuellen Treffen. Allen Kranken oder auch den aktuell unter Quarantäne stehenden Schützenfamilien wünsche ich von Herzen Alles Gute.

Euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und
Alles Gute für das Jahr 2021.
Mögen wir uns gesund und voller Freude wiedersehen.

Matthias Gockeln
Bezirksbundesmeister

Weihnachtsgrüße des Bezirks Warburg 2020