Bezirksverband Warburg

Schützen zu Gast in Gehrden

Bruderschaftstag mit Vortrag über Afghanistaneinsatz der Bundeswehr

VON AUGUST WILHELMS

Warburg/Gehrden. Beim Bruderschaftstag des Bezirks Warburg konnte Bezirksbundesmeister Gerd Schlüter (Gehrden) 150 Schützenoffiziere aus den zwölf Bruderschaften des Bezirks Warburg begrüßen. Die Schützen waren zu dieser Tagung, die in jedem Herbst bei einer anderen Schützenbruderschaft stattfindet, zusammengekommen, um gemeinsam die heilige Messe zu feiern, sich über ein aktuelles Thema zu informieren und auszutauschen. In diesem Jahr war die St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Gehrden Gastgeber der Veranstaltung. Das Festhochamt mit dem Bezirkspräses Pfarrer Werner Lütkefend (Borgentreich) in der ehemaligen Klosterkirche St. Peter und Paul stand zu Beginn der Bezirkstagung. Klangvoll begleitete der Musikverein Gehrden unter Leitung von Robert Brenneke und Organist Hubert Buthe das Festamt.

Mit einem kurzen Umzug ging es nach der Messe mit Begleitung des Musikvereins Gehrden durch das Schlossgelände zum nahen Bürgerhaus. Hier begrüßten Schlüter und der Gehrdener Schützenoberst Friedhelm Rogge die Schützenoffiziere des Altkreises Warburg. Ein besonderer Gruß ging an den Referenten des Tages, Oberleutnant Sebastian Pohl vom ABC-Abwehrbataillon 7 der Bundeswehr in Höxter.

Pohl referierte über das Thema „Auslandseinsätze der Bundeswehr – Auftrag und Risiko“. Bundeswehreinsätze seien eine sensible Angelegenheit, die gerade die Schützenbruderschaften aus historischer Sicht berühre.

„Fernab der Heimat schützen unsere Soldaten den Frieden und die Freiheit“

„Waren die Schützen es doch, die früher Leib und Leben, Hab und Gut ihrer Mitbürger zu schützen hatten. Heute sind dies unsere Soldaten, die fernab der Heimat den Frieden und die Freiheit schützen sollen. Dies ist für viele nicht einsehbar. Eine Verdeutlichung der unterschiedlichen Gesichtspunkte ist deshalb von großer Bedeutung, um die Notwendigkeit der Auslandseinsätze zu erklären“, hatte Gerd Schlüter zu Beginn des Treffens deutlich gemacht.

In seinem von Fotos unterstützten Vortrag erklärte Pohl den Auftrag seiner Soldaten beim Afghanistan-Einsatz von 2008 bis 2009. Mit 23 Soldaten des ABC-Abwehrbataillon 7 in Höxter war er 5.000 Kilometer von hier entfernt im Norden des stark zerklüfteten Landes, um die Wasserförderung und Wasseraufbereitung für die Soldaten, aber auch für die afghanische Bevölkerung, durchzuführen und zu sichern, die Dekontamination (Säuberung von Giften, Seuchen, radioaktiven Strahlungen) nach Einsätzen von ABC-Kampfstoffen (atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen) sowie die Aufklärung mit dem Bundeswehr-Spürpanzer „Fuchs“ durchzuführen.

„Insbesondere die Trinkwasserversorgung war ein wichtiger Bestandteil. Täglich werden 428 Kubikmeter Wasser von Brauchwasser zu Trinkwasser umgewandelt, um die tägliche Wasserration eines Soldaten von 80 Litern zu erreichen.

„Das Land kommt von alleine nicht auf die Beine“

Insgesamt sind heute 4.800 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz, davon die meisten in Mazar-e Sharif (3.100) und Kunduz (1.100). Afghanistan mit seinen 29 Millionen Einwohnern verschiedener Volksstämme wird seit 30 Jahren von bewaffneten Konflikten heimgesucht und ist das sechsärmste Land der Erde.

Das Land kommt von alleine nicht auf die Beine. Die Aufrechterhaltung der Sicherheit ist Zweck des Afghanistan-Einsatzes. Wir wollen die neu gegründete Armee und Polizei ausbilden, dass sie möglichst bald die Aufgaben im Land selber vornehmen können“, so Oberleutnant Pohl.

Bericht in der NW